Arbeitsgemeinschaft Schmetterlinge Zollernalb

 

 

 


Schmetterlinge im Zollernalbkreis 2021

Während sich die Anzahl der "Neu-Nachweise" seit dem Beginn unserer Zählung im Jahr 2015 erwartungsgemäß ständig verringert hatte und 2019 nur noch 12 "neue" Arten hinzu gekommen waren, konnten 2020 mit 24 Arten überraschend viele erstmals auf unseren Falterseiten beschrieben werden. Im Jahr 2021 war die "Ausbeute" dafür wieder eher spärlich. Die 5 "echten" Neu-Nachweise, die also vorher in der Landesdatenbank für unseren Raum noch nicht gelistet waren, werden im Folgenden kurz vorgestellt.

Wenn Sie in der nachfolgenden Liste auf den entsprechenden Namen klicken, kommen Sie zum jeweiligen Kurzbericht. Und dort erhalten Sie mit Klick aufs Bild eine Vergrößerung der Nachweiskarte aus der Landesdatenbank (Stand 2019) bzw. ein vergrößertes Foto des Falters.
 



2021 erstmals nachgewiesen

Eilema griseola
Rhodometra sacraria

Eupithecia denotata
 

Nola cicatricalis
 

Pechipogo strigilata
 


Die Arten sind mit ihren wissenschaftlichen Namen nach Gattungen alphabetisch geordnet - ungeachtet der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Artengruppe.

→ Die "Wieder-Funde" finden Sie weiter unten aufgelistet und auch kurz kommentiert.
 


 
Mit einem Klick auf die jeweilige Überschrift öffnet sich ein neues Fenster und Sie werden zur Falterbeschreibung geleitet - nach dem Laden der Seite ggf. den Cursor nochmals oben hinter das letzte Zeichen der URL (= Webadresse) setzen und ENTERn.


Bleigraues Flechtenbärchen (Eilema griseola)




Haigerloch-Stetten, 17.08.2021 (Foto: H. Fuchs)

Wie man an der Karte sieht, gibt es außerhalb der Haupt-Verbreitungsgebiete im Rheintal und im Bodenseegebiet nur ganz wenige Nachweise. Mit dem Auftauchen dieser Art im Hausgarten in Haigerloch-Stetten war also nicht unbedingt zu rechnen, wenngleich 2020 ein Exemplar am Spitzberg bei Tübingen gefunden wurde. Axel Steiner geht von einem Klimawandel-Phänomen aus.


Nesselglockenblumen-Blütenspanner (Eupithecia denotata)




NSG Kapfhalde, 09.08.2021 (Foto: H. Fuchs)

Wenn man sich die Verbreitungs­karte anschaut, sieht man den größten Teil der Nachweise im Bereich der Schwäbischen Alb - aktuelle Nachweise gibt es trotzdem nur wenige. Erst nachdem der hier gezeigte Falter genitaliter bestimmt worden war, erhielten wir nachträglich die Bestätigung für einen weiteren Nachweis von 2020 aus Bitz.


Flechten-Graueulchen (Nola cicatricalis) - RL 1




Rangendingen, 10.04.2021 (Foto: H. Fuchs)

Noch 2019 gab es in der Verbreitungskarte noch keinen einzigen aktuellen Nachweis von Nola cicatricalis und nur von Rottenburg war ein alter Fund bekannt. Erst 2020 tauchte dann wieder der erste Falter bei Tübingen auf.
Der Nachweis im Wald von Rangendingen ist eine tolle Sache, zumal es gleich 5 Falter waren, die ans Licht geflogen kamen.


Bart-Spannereule (Pechipogo strigilata)




Benzingen, 06.07.2021 (Foto: H. Fuchs)

Obwohl die Nachweise von Pechipogo strigilata den Zollern­albkreis "umzingeln", wurde die Art hier seither noch nicht beob­achtet. Auch die Bestimmung dieses Falters wurde u.a. aufgrund seines Zustands erst nach mehrfachem Nachfassen im Lepiforum bestätigt. Aber vielleicht findet man ihn jetzt auch öfter: Ralf Bertscheit hat ihn 2020 unmittelbar an der Kreisgrenze gefunden.


Purpurstreifenspanner (Rhodometra sacraria) - RL D




Albstadt-Laufen, 17.09.2021 (Foto: B. Schlude)

Außerhalb der "traditionellen" Beobachtungsgebiete in der südwestlichen Ecke des Landes gibt es nur wenige aktuelle Nachweise dieses Wanderfalters. Am nächsten an unserem Kreis war ein Fund von Michael Maier 1987 bei Bodelshausen. Deshalb hat sich Benne Schlude völlig zurecht sehr über diesen Gast am Leuchtturm gefreut.

 


2021 erstmals mit Lebendfoto belegt

Birken-Zackenrandspanner
(Ennomos erosaria)

Alle seitherigen Nachweise im Zollernalbkreis (es sind gerade mal drei in der Landesdatenbank enthalten) stammen aus den 1980er Jahren. Auch in der wissenschaftlichen Sammlung von Friedemann Treuz steckte kein Exemplar dieser Art. Die Beobachtung ist also eine wirkliche Besonderheit.

Trockenrasen-Bodeneule
(Epipsilia latens) - RL 3

Ob Epipsilia laetens wegen der unscheinbaren Erscheinung einfach nur übersehen wurde, ist reine Spekulation. Klar ist jedoch, dass es im Land überhaupt nur wenige Nachweise gibt, aktuelle erst recht. Die seitherigen Funde aus dem Kreis von 1981 und 1991 stammen wohl aus dem Bereich zwischen Hörnle und Schafberg.

Kleine Punktlinien-Graseule
(Mythimna sicula f. scirpi)

Obwohl Mythimna sicula f. scirpi ringsum mehr oder weniger regelmäßig gefunden wird, gab es nach 2000 nur zwei Nachweise dieser Art. Ob wir sie nur übersehen hatten, wissen wir nicht. In jedem Fall ist Benne Schlude erst jetzt das erste Belegfoto geglückt.

Heckenkirschen-Glasflügler
(Synanthedon soffneri) - RL V

Vor 2021 gab es erst einen einzigen Nachweis von Synantheon soffneri im Zollernalbkreis. Daniel Bartsch fand diesen Glasflügler 1994 bei Meßstetten. Nun ist ihm ein weiterer Fund gelungen und er hat uns seine Fotos zur Verfügung gestellt.

 
Die vor 2021 aktuellen Verbreitungskarten der oben aufgelisteten Arten finden Sie → hier.

 

weitere Nachweise
 

 

 

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