Die Wacholderheiden der Gemarkung Haigerloch


Bestandsaufnahme und Analyse der Veränderungen zwischen 1980 und 2006






Vergleich


Bei der Erhebung Ende der 1970er-Jahre wurden 79,4 ha Wacholderheiden in den Kategorien "normalwertig", "hochwertig" und "besonders hochwertig" ermittelt. Eine Übersichtskarte der Erhebung von 1980 finden Sie hier.

Bei der Erhebung 2006 wurden 81,5 ha Wacholderheiden in den Kategorien "verarmt", "normalwertig" und "hochwertig" ermittelt.
Direkte Vergleiche sind aufgrund der verschiedenen Kategorien und der unterschiedlichen Erhebungstechnik nur eingeschränkt möglich.
1980 war noch ein knappes Drittel der Heideflächen besser als "normalwertig" eingestuft, wogegen es 2006 nur noch 5% waren. Diese Flächen decken sich auch nicht mehr mit den damals höherwertigen Flächen.

Flächenvergleich nach Wertigkeit

15 überwiegend kleinere Flächen (insg. 27ha) sind komplett weggefallen. Sie wiesen bereits zum Erhebungszeitpunkt 1980 hohe Sukzessionsgrade auf und sind inzwischen meist verwaldet. 9 Flächen der Erhebung von 1980 existieren noch, haben aber ihre Grenzverläufe zum Teil drastisch verändert, so dass sowohl Teilbereiche weggefallen (insg. 18,3 ha), als auch dazugekommen (insg. 39,3 ha) sind. Somit ist keine Heide in ihren Abgrenzungen so geblieben, wie zum Erhebungszeitpunkt um 1980.

34,1 Hektar stimmen noch genau mit den alten Heideflächen überein. Hier soll eine genauere Betrachtung der Veränderungen vorgenommen werden:

  1. Die Fläche 274, die damals "besonders hochwertig" war, ist inzwischen nur noch "normalwertig" (5,2 ha).
  2. Von der damals "hochwertigen" Fläche 262 sind 7,1 ha inzwischen "normalwertig" und 2,4 ha "verarmt".
  3. Von den 8 damals "normalwertigen" Flächen (19 ha) sind 2,6 ha inzwischen "hochwertig", 11,4 ha "normalwertig" und 5 ha "verarmt".


Somit sind die damals "besonders hochwertigen" Flächen um 100% zurückgegangen (bzw. die Kategorie "besonders hochwertig" wurde gar nicht erhoben), die "hochwertigen" Flächen sind um 73% (von 9,7 auf 2,6 ha) zurückgegangen, und befinden sich inzwischen an völlig anderer Stelle als damals. Die damals "normalwertigen" Flächen haben um 21% zugenommen (von 19 ha auf 24 ha).
Die Kategorie "verarmt" gab es damals nicht, also ist hier ein Anstieg von 100% zu verzeichnen.

Also sind etwa drei Viertel der übereinstimmenden Heiden "normal- oder hochwertig" (wohingegen bei der Erhebung 2006 insgesamt nur noch etwas über die Hälfte aller Flächen "normal-, oder hochwertig" ist). Diese sind überwiegend in der Beweidungskategorie "mittel", ausschließlich durch "Sukzession + nachlassende Beweidung" gefährdet und zu knapp zwei Dritteln zu über "30%" überschirmt.
Es handelt sich also überwiegend um Flächen besserer Wertigkeit, deren Zustand aber nicht (mehr) optimal ist (zu schlecht beweidet, zu viel Überschirmung).

36,7 ha (das entspricht 81 Prozent) der weggefallenen Flächen waren "nur" "normalwertig". 19,1 ha der damals "normalwertigen" Flächen sind verblieben; von diesen sind 11,4 ha auch jetzt noch "normalwertig".
"Hochwertig" waren 8,2 ha der weggefallenen Heideflächen (das entspricht 18%), von ehemals jedoch nur 18 ha hochwertiger Heiden; sie sind größtenteils inzwischen "normalwertig". Nur 0,3 ha (das entspricht weniger als einem Prozent) der weggefallenen Flächen waren "besonders hochwertig"; verblieben sind jedoch auch nur 5,4 ha der damals besonders hochwertigen Heiden und diese sind inzwischen auch "nur" noch "normalwertig".
Die 34% weggefallenen Flächen waren überwiegend kleinere Flächen und diese wiesen wahrscheinlich oft schon damals einen hohen Sukzessionsgrad auf.

Die 23% weggefallener Randbereiche sind oft bei Flächen in Waldnähe zu beobachten, indem der Waldrand vorgerückt ist.

Bei der neuen Erhebung sind 12% komplett neue Flächen dazugekommen. Da diese jedoch fast ausnahmslos in die Kategorie "verarmt" fallen, lag es wohl nur an der anderen Erhebungstechnik, dass die Flächen damals nicht auch aufgenommen wurden; es ist also keine Heide ganz neu entstanden.
Lässt man bei der neuen Kartierung die als "verarmt" eingestuften Flächen (37,2 ha) weg, so verbleibt lediglich eine Fläche von 44,3 ha als ("nomal- oder hochwertige") Wacholderheide.
Im Vergleich zu den 79,4 ha ("normalwertige", "hochwertige" oder "besonders hochwertige") Wacholderheiden bedeutet dies einen Rückgang um 35,1 ha oder 56%.