Schriftzug
Home Kontakt Links Archiv AG Schmetterlinge  
wer wir sind häufige Fragen Themen unsere Natur  
Meinung
 
Geier in Deutschland
 

 
 
 
 


Neue Schwarzdorn-Unterart entdeckt
Sondermeldung vom 01. April 2015

 

Liebe Naturfreundin, lieber Naturfreund,

das ist vielleicht auch für Sie interessant: Erst kürzlich wurde eine neue Unterart des Schwarz- oder Schlehdorns (Prunus spinosa) gefunden und auch umgehend neu beschrieben: Prunus spinnosa pruni. Ist die Nominatform Prunus spinosa sehr dornenreich und kann eine gewöhnliche Wuchshöhe von 3 Metern erreichen, so zeichnet sich die neue Unterart durch eine außergewöhnlich niedrige Wuchshöhe (maximal 30 cm) aus. Die wenigen gerade nach oben strebenden Ästchen entspringen einem sehr kurzen, wenig verzweigten Stämmchen.

Das immergrüne, winterharte Bäumchen ist ein ausgesprochener Tiefwurzler, das drei verzweigte Pfahlwurzeln ins Erdreich treibt. Die zarten Zweigchen weisen keine Dornen aus. Die rötlich-braunen Knospen sind von einem unvergleichlichen lila-grünem Farbton; bei Berührung übermannt den Homo sapiens ein unbeschreibliches Gefühl der Glückseligkeit.

Umgeben die Kelchblätter des "normalen" Schlehdorns die mit gelben und rötlichen Staubbeuteln versehenen Staubblätter und den Griffel, so fehlen diese Anlagen bei Prunus spinnosa pruni vollständig. Die vergleichsweise kürzeren, weißen Blütenblätter umschließen eine zartbehaarte, grüne Frucht. Sie zeichnet sich durch einen bemerkenswert buckelförmigen, gewölbten, deutlich doppelspitzigen gezackten Fruchtkörper aus. Dieser ist von grünlicher Farbe und kann feine rosefarbene Streifen aufweisen und ein zarter, pflaumenähnlicher Duft ist in seiner Nähe wahrnehmbar.

Es wird davon ausgegangen, dass es sich um eine endemische Unterart handelt: Als einziger Fundort wird das Pfinztal angegeben. Auf eine nähere Fundortbeschreibung wird bewusst verzichtet, gilt es doch, die ungewöhnliche Pflanze zu schützen. Weitere Untersuchungen werden zeigen müssen, welchen Nutzen Mensch und Tier aus dieser äußerst aufsehenerregenden Art in der Zukunft ziehen können und ob eventuelle weitere Verbreitungsgebiete gefunden werden können. Bisher ist nur bekannt, dass sie an einem eher schattigen Standort in unmittelbarer Nähe von Prunus spinosa vorkommt. Ein Ort, an dem auch Raupen des Pflaumen-Zipfelfalters (Satyrium pruni) gefunden wurden, die gerne an den vermutlich sehr nährstoffreichen Blüten von Prunus spinnosa pruni fressen.



Blüte der neuen Schwarzdorn-Unterart (links) und Raupe des Pflaumen-Zipfelfalters (rechts). Fotos: Sybille Przybilla


Update vom 02. April 2015:
Na ja, anhand des Datums war die Meldung ja schnell als Aprilscherz entlarvt: Es ist der Kopf der Raupe, der auf dem linken Foto hinter der Blüte erscheint und damit den Eindruck erweckt, es handle sich um einen Teil derselben. Auf dem rechten Foto sieht man die Raupe in etwas veränderter Sitzhaltung.