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Liebe Naturfreundin, lieber Naturfreund, Das immergrüne, winterharte Bäumchen ist ein ausgesprochener Tiefwurzler, das drei verzweigte Pfahlwurzeln ins Erdreich treibt. Die zarten Zweigchen weisen keine Dornen aus. Die rötlich-braunen Knospen sind von einem unvergleichlichen lila-grünem Farbton; bei Berührung übermannt den Homo sapiens ein unbeschreibliches Gefühl der Glückseligkeit. Umgeben die Kelchblätter des "normalen" Schlehdorns die mit gelben und rötlichen Staubbeuteln versehenen Staubblätter und den Griffel, so fehlen diese Anlagen bei Prunus spinnosa pruni vollständig. Die vergleichsweise kürzeren, weißen Blütenblätter umschließen eine zartbehaarte, grüne Frucht. Sie zeichnet sich durch einen bemerkenswert buckelförmigen, gewölbten, deutlich doppelspitzigen gezackten Fruchtkörper aus. Dieser ist von grünlicher Farbe und kann feine rosefarbene Streifen aufweisen und ein zarter, pflaumenähnlicher Duft ist in seiner Nähe wahrnehmbar. Es wird davon ausgegangen, dass es sich um eine endemische Unterart handelt: Als einziger Fundort wird das Pfinztal angegeben. Auf eine nähere Fundortbeschreibung wird bewusst verzichtet, gilt es doch, die ungewöhnliche Pflanze zu schützen. Weitere Untersuchungen werden zeigen müssen, welchen Nutzen Mensch und Tier aus dieser äußerst aufsehenerregenden Art in der Zukunft ziehen können und ob eventuelle weitere Verbreitungsgebiete gefunden werden können. Bisher ist nur bekannt, dass sie an einem eher schattigen Standort in unmittelbarer Nähe von Prunus spinosa vorkommt. Ein Ort, an dem auch Raupen des Pflaumen-Zipfelfalters (Satyrium pruni) gefunden wurden, die gerne an den vermutlich sehr nährstoffreichen Blüten von Prunus spinnosa pruni fressen. | |
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