Liebe Naturfreundin, lieber Naturfreund,
Soeben haben wir erfahren, dass es dem Amt für Kultur, Tourismus und bürgerschaftliches Engagment in Albstadt gelungen ist, der schon seither vorhandenen Schar der Highlights ein weiteres touristisches Highlight hinzuzufügen: Neben den "Traufgängen", die bereits Premiumwanderwege auf höchstem Niveau darstellen, und dem Premium-Winterwanderweg "Schneewalzer" konnte nun mit dem Premium-Rinderwanderweg "Trampelgang Ochsentour" eine dritte Kategorie innerhalb der Premium-Wanderwege neu erschlossen werden. Das ist uns einen Sonder-Newsletter wert!
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Bei herrlichstem Wetter konnte Kulturamtsleiter Martin Roscher im Beisein von viel Prominenz aus dem In- und Ausland (auch Ministerin Ilse Aigner aus Bayern und sogar Prinz Charles waren eigens angereist) den Startschuss für die erste Tour geben. Die insgesamt 15,2 km lange Tour führt von der Ochsenweide auf direktem Weg durch sämtliche Flure im Rathaus Ebingen, von dort auf Nebenstraßen zum Rathaus nach Tailfingen und dort auf beliebten Wanderwegen zum Ochsenberg zurück - Tourenführung bei GoogleMaps.
Obwohl der Weg nicht alle Qualitätskriterien für Premiumwanderwege erfüllt, konnte Amtsleiter Martin Roscher in zähen Verhandlungen mit dem Deutschen Wanderinstitut mithilfe einer Sondererlaubnis (gewissermaßen ein "Tagesticket") erreichen, dass diese Strecke auch innerorts und sogar durch Gebäude geführt werden darf.
In einer ersten Stellungnahme waren diesmal sogar die Naturschutzverbände nicht dagegen. Wie uns Siegfried Ostertag vom zuständigen LNV-Arbeitskreis Zollernalb mitteilt, seien bei diesem Premium-Weg nahezu keine schädlichen Auswirkungen auf die Natur zu erwarten. Die geringen behördlichen Auswüchse, die man aus Gründen der Verkehrssicherung beseitigen müsse, seien ausgleichbar. Und der Mist, der in den Rathäusern anfalle, könne dort sogar unmittelbar kompostiert werden, komme damit direkt dem Stoffkreislauf zugute und es sei damit keinerlei zusätzlicher Stoffeintrag von außerhalb erforderlich.
Update vom 02. April 2014:
Die Ereignisse überschlagen sich: Wie wir erfahren, haben sich die Tierschutzverbände vehement gegen diese Tierquälerei (so ihre einhellig vertretene Auffassung) gewehrt und Klage beim Verwaltungsgericht Sigmaringen eingereicht. Aus diesem Grund hat sich die Stadtverwaltung Albstadt schweren Herzens entschlossen, die Verwendung des Zertifikats "Premium" bis zum Abschluss des Verfahrens, aber wenigstens bis zum 1. April 2015, ruhen zu lassen und Rindviechern den Zutritt zu den Albstädter Rathäusern vorerst zu untersagen - wenigstens solange es sich um eindeutig als solche zu erkennende handeln sollte.
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