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Die Wende ist da: Plettenberg gerettet
Meldung vom 01. April 2019


Der Steinbruch auf dem Plettenberg: Rest-Brutgebiet für Heidelerche & Co. (links) und wertvoller Ersatz-Lebensraum für Flussregenpfeifer & Co. (rechts)
(Foto: BI Pro Plettenberg)


Unter den Naturschützern im ganzen Land macht sich ein allgemeines Aufatmen breit: Der Plettenberg und die dort brütende Heidelerche ist gerettet!

Wie uns die Redakteurin Sch.Erz vom Zollern-Ulk-Kurier soeben mitteilt, hat offenbar Dr. Winfried Porsch von der renommierten Rechtsanwaltskanzlei Dolde Mayen & Partner in Stuttgart im Auftrag seiner Mandanten den Erweiterungsantrag der Firma Holcim endgültig zurückgezogen.

Aufgrund der Intervention des Hauptgeschäftsführers Thomas Beißwenger vom Industrie­verband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) habe man die Verantwortung zum Schutz der Biodiversität und in diesem Fall das "eindeutige Überwiegen der Naturschutz­interessen" gegenüber den zweifellos beklagenswerten wirtschaftlichen Verlusten von Europas größtem Zementhersteller eingesehen.

Wie Beißwenger formuliert, sei es ja auch nicht hinnehmbar, dass die Vernichtung der einzigen wieder vorhandenen Lebensstätten für die Heidelerche auf dem Plettenberg (= eine Anhang-I-Art der Vogelschutzrichtlinie) durch eine solche Planung zementiert werde. Schließlich liege die Erweiterungsfläche sogar innerhalb eines EU-Vogelschutzgebiets, das die Erhaltung der Heidelerche als Ziel ausgewiesen habe. Er meint: "Wenn nicht wenigstens hier der Artenschutz vorgeht, wo denn dann?"

Beißwenger verweist in diesem Zusammenhang auf die erfolgreiche Kooperation mit dem NABU-Landesverband Baden-Württemberg, die in etlichen Fällen zur Umsetzung von großartigen Projekten geführt habe. Als Beispiel nennt er die → Urzeitweide in Gerhausen. Jetzt könne auf dem Plettenberg ein Schutzprojekt für die Heidelerche hinzu kommen.

Das wird auch ausdrücklich von Dieter Schillo, dem Holcim-Werkleiter in Dotternhausen, bestätigt. "Wir haben schon im Vorfeld angeboten, Naturschutzprojekte im Kreis nach Kräften zu unterstützen. Jetzt machen wir das eben auf dem Berg. Auf der Hochfläche erhalten wir die Heidelerche und im Bruch schützen wir den Flussregenpfeifer. Nach Abschluss der plangemäßen Renaturierung soll dann alles komplett unter Naturschutz gestellt werden."


Landrat Günther-Martin Pauli zeigt sich ebenfalls begeistert: "Das ist ein glasklares Bekennt­nis zur christlichen Verantwortung für die Schöpfung." Und mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu, die Behörde habe den Erweiterungsantrag ohnedies nicht genehmigen können, nicht zuletzt nachdem sich herausgestellt habe, dass der Artenschutzbeitrag in wesentlichen Teilen zugunsten der Abbauinteressen "geschönt" worden sei.

Auch Siegfried Ostertag vom Naturschutzbüro Zollernalb e.V., das die Naturschutzverbände im Verfahren seither vertreten hat, zeigt sich erleichtert: "Wir hatten von Anfang an darauf gesetzt, dass am Ende die Vernunft siegen würde und Holcim diese unsinnige Planung zum Nachteil des seit 1939 geschützten Plettenbergs aufgeben werde. Und dass die Erweiterung ohnedies nicht genehmigt worden wäre, bestärkt uns natürlich in unserem festen Glauben an die Rechtmäßigkeit des Verwaltungshandelns."

Aktualisierung vom 02. April 2019:
Zu unserem großen Bedauern müssen wir berichten, dass wir gestern einer Falschmeldung von Frau Sch.Erz vom Zollern-Ulk-Kurier aufgesessen sind. Leider zu früh gefreut und der Plettenberg wartet weiterhin auf seine Rettung!
→ "Lüüügenpressssse, Lüüügenpressssse!!!"

 

 

 

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