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Eine eigenartige Beobachtung machte Seppel Leib vom NABU Haigerloch am Sonntag, 09. September 2007: Über die Gründe wurde daher zunächst nur spekuliert: Es sei denkbar, dass der Vogel plötzlich vom Tod ereilt wurde, während er auf der Leitung saß und seine Zehen einfach "eingerastet" blieben. So ein Beitrag im German Birdnet, wo diese Beobachtung veröffentlicht worden war. Doch nach einem Diskussionsbeitrag von Georg Fiedler, der sich seit Jahrzehnten mit der Problematik des Stromtods von Vögeln beschäftigt, war klar: Der Vogel ist den Stromtod gestorben.
"Dass eine tote Krähe kopfüber an einem Freileitungsdraht, abseits der Masten, hängt, wurde schon 1985 in "Der Falke" Jahrg. 32, S. 341, beschrieben und die Todesursache durch Leser z. T. erheiternd gedeutet (Jahrg. 34, S. 124 -126). Dadurch und durch die Zusammenarbeit mit Dr. Dieter Haas sensibilisiert, entdeckte ich seither vier vergleichbare Fälle, jeweils an Mittelspannungsleitungen mit Beton-Tragmasten und Hängeisolatoren. In Brandenburg hing eine Nebelkrähe am Leiterseil weit vom Mast entfernt, in einem anderen Landesteil eine Rabenkrähe unmittelbar neben dem Hängeisolator. In Niedersachsen hing ein Mäusebussard direkt neben einem Hängeisolator, in verstärkter Ausführung mit doppelter Isolatorkette. Am aufschlussreichsten war ein Fall in Rothenhaus unweit meines früheren Wohnortes Glücksburg in Schleswig-Holstein, neben einer Straße, die ich täglich befuhr: Zunächst hing eine Saatkrähe neben dem Hängeisolator. Ein weiteres Opfer lag am Mastfuß. An den folgenden Tagen trieb der Wind den an verkrampften Fängen hängenden Kadaver allmählich zur Mitte des Seilabschnitts zwischen zwei Masten, bis an die Stelle, wo das Seil am meisten durchhängt. Dort hätte man, ohne vorherige Feststellungen, den Todesfall kaum mit Stromeinwirkung in Zusammenhang gebracht. Ich rekonstruiere das Geschehen so: Eine Krähe fußte auf dem Leiterseil neben dem Hängeisolator, während die zweite Krähe am Ende des Querträgers geerdet stand. Durch spielerisches Verhalten oder Gerangel reckten sich beide Krähen aufeinander zu. So überbrückte die untere den Isolator und stellte über die obere und den |
Mast eine Erdverbindung (Erdschluss) her. Im Lichtbogen verendeten beide Tiere. Durch den Körper eines zweiten Vogels, aber auch durch Nässe kann das Stromschlagrisiko für einen auf dem Leitungsdraht fußenden Großvogel erhöht werden. Außerdem durch eine kurze Isolatorkette!
Diese besteht nach dem Foto von H. Fuchs aus nur zwei "Tellern". Somit bleibt auch bei den als vogelverträglich geltenden Hängeisolatoren ein Restrisiko."
Georg Fiedler
Mitarbeiter NABU-Bundesarbeitsgruppe Stromtod,
Weißstorchbetreuer
Mitteldorf 81 B
38836 Rohrsheim
PS: Auf der Homepage des German Birdnet ist der Vorfall ebenfalls veröffentlicht. Klicken Sie hier.