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Ein weiterer Fall

Stromtote Krähe an Leitung © Foto: K.Debler

Stromtote Krähe © Foto: K.Debler

Stromleitung © Foto: K.Debler
Fotos: Karen Debler


Von einem weiteren Fall berichtet die Tierärztin Dr. Karen Debler:

In der Nähe von Bartholomä im Ostalbkreis entdeckte sie diese Krähe Anfang September 2007 an einer Stromleitung inmitten der Feldflur. Wie lange sie zu diesem Zeitpunkt schon hing, ist nicht bekannt. Anfangs war der Abstand zum Masten vielleicht 10m, bis Ende September war sie durch den Wind auf etwa 50m abgerutscht.

In diesem Fall ist der Abstand zwischen Leitung und Traverse gar nicht so eng - 3 Isolator"teller" sind nicht wenig. Und trotzdem ist der Unfall passiert ...

Der Stromtod-Experte Georg Fiedler (siehe vorige Seite) teilt hierzu mit:

Für den Stromtod dieser Krähe dürften die Schutzfunkenstrecken verantwortlich sein. Diese Vorrichtung, die auch mit den volkstümlichen Ausdrücken "Blitzhörner" oder "Funkenhörner" anschaulich bezeichnet wird, dient dem Blitzschutz. Das obere Horn, zur Traverse hin, ist geerdet. Schlägt der Blitz in das Leiterseil ein, entsteht eine Überspannung. Dadurch könnte das Seil oder der Isolator beschädigt werden. Um dies zu verhindern, sind manche Isolatoren mit Blitzhörnern ausgestattet. Die erhöhte Spannung fließt dann über die beiden Hörner und den Mast kontrolliert in die Erde.

Nachteil für Vögel: Die Isolationsstrecke wird verkürzt. Der Vorteil, den der dritte "Teller" bedeutet hätte, wird damit wieder aufgehoben.

Während Schutzfunkenstrecken im Hoch- und Höchstspannungsbereich verbreitet sind, kommen sie an Mittelspannungsleitungen nicht zwingend vor. Es dürfte regionale Unterschiede geben. Bundesweit jedenfalls kommt die Mehrzahl der Hängeisolatoren ohne Schutzfunkenstrecken aus. Mir ist auch ein Fall bekannt, in dem als Storchenschutzmaßnahme - allerdings an Abspannisolatoren - die Blitzhörner ersatzlos entfernt wurden. Ihre Notwendigkeit kann daher an Unfallschwerpunkten durchaus hinterfragt werden.


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