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Der Stromtod-Experte Georg Fiedler (siehe vorige Seite) teilt hierzu mit:
Für den Stromtod dieser Krähe dürften die Schutzfunkenstrecken verantwortlich sein. Diese Vorrichtung, die auch mit den volkstümlichen Ausdrücken "Blitzhörner" oder
"Funkenhörner" anschaulich bezeichnet wird, dient dem Blitzschutz. Das obere Horn, zur Traverse hin, ist geerdet. Schlägt der Blitz in das Leiterseil ein, entsteht eine Überspannung. Dadurch könnte das Seil oder der Isolator beschädigt werden. Um dies zu verhindern, sind manche Isolatoren mit Blitzhörnern ausgestattet. Die erhöhte Spannung fließt dann über die beiden Hörner und den Mast kontrolliert in die Erde.
Nachteil für Vögel: Die Isolationsstrecke wird verkürzt. Der Vorteil, den der dritte "Teller" bedeutet hätte, wird damit wieder aufgehoben.
Während Schutzfunkenstrecken im Hoch- und Höchstspannungsbereich verbreitet sind, kommen sie an Mittelspannungsleitungen nicht zwingend vor. Es dürfte regionale Unterschiede geben. Bundesweit jedenfalls kommt die Mehrzahl der Hängeisolatoren ohne Schutzfunkenstrecken aus. Mir ist auch ein Fall bekannt, in dem als Storchenschutzmaßnahme - allerdings an Abspannisolatoren - die Blitzhörner ersatzlos entfernt wurden. Ihre Notwendigkeit kann daher an Unfallschwerpunkten durchaus hinterfragt werden.