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Ein "Winter-Storch" bei Gruol

Weißstorch © Foto: H.Fuchs
Foto: Herbert Fuchs

 

Am Samstag, 27. Oktober 2007, meldete Jagdpächter Achim Pfister aus Gruol einen Storch, den er in der Halde im Bereich zwischen Gruol und Haldenhof entdeckt hatte. Er erzählte, dass der Storch bei Annäherung jeweils nur ein paar Meter weit flog. Deshalb befürchtete er, der Storch könnte verletzt sein, weshalb man ihn besser einfangen sollte. Außerdem befürchtete er, er könnte dem Storch zu kalt sein.

Herbert Fuchs vom NABU Haigerloch beruhigte ihn dann, denn es ist nicht besonders Ungewöhnliches, dass sich Störche auch zu dieser Jahreszeit noch in Süddeutschland befinden, zumal sich aus verschiedenen Aufzuchtprogrammen auch noch etliche Nicht-Zieher immer wieder hier bicken lassen. Ob der Storch derselbe war wie der, der seit Montag bei Grosselfingen beobachtet wurde, lässt sich nicht feststellen.

Fuchs hatte dann am Nachmittag längere Zeit Gelegenheit, den Storch zu beobachten. Zunächst stolzierte er am nördlichen Ortsrand von Guol in einer Wiese herum, flog dann dicht über dem Boden über das ganze Tal hinweg in Richtung Kirchberg und landete schließlich am Rand einer Obstwiese, wo ein Landwirt gerade dabei war, das abgemähte Gras zu wenden. Kurze Zeit danach flog er wieder ein Stück zurück in Richtung Gruol.

Er zeigte keinerlei Beeinträchtigung seiner Flugfähigkeit, so dass davon auszugehen ist, dass er gut gesättigt (an Mäusen gibt es auf Wiesen und Feldern derzeit keine Mangelware) den Weiterflug antreten wird, sobald ihm besseres Wetter zu besserer Thermik verhilft.

Wenn Sie eine kleine Bilderserie anschauen wollen, dann geht's hier weiter.


Ergänzung vom 17.11.2007:

In der Folge wurde der Storch wenigstens bis zum 14.11. weiterhin auf den Wiesen und Feldern von Gruol beobachtet und er übernachtete wohl auch immer wieder auf Hausdächern am Ortsrand. Gleichzeitig erhielten die Leute vom NABU Haigerloch immer wieder besorgte Anrufe der Art, der Storch könne doch jetzt im Winter nicht überleben. Deshalb hier noch ein paar weitere Informationen an alle interessierten Naturfreunde:

Es kommt immer wieder vor, dass Störche den Winter bei uns verbringen. Es kann also sein, dass er den Anschluss verloren hat, er kann aber auch aus einem Ansiedlungsprojekt stammen. Im Winter können Störche bei uns überleben, sofern sie genug Nahrung in Form von Mäusen finden. Das ist auch jetzt noch relativ leicht möglich, solange die Schneedecke noch nicht vollständig dicht geschlossen ist.

Wir gehen davon aus, dass der Storch weiter ziehen wird, wenn die Nahrung knapp wird. Eine Fütterung zum jetzigen Zeitpunkt würde vermutlich dazu führen, dass er hier bliebe und dann den ganzen Winter über gefüttert werden müsste. Deshalb bitten wir Sie darum, von solchen "Hilfsmaßnahmen" Abstand zu nehmen. Ebenso wichtig ist es, dass Sie Ihren Hund an der Leine halten, wenn der Storch in der Nähe ist, damit er nicht durch ständiges Herumfliegen unnötigerweise Energie verliert.

Sollten Sie aber beobachten können, dass sich der Gesundheitszustand des Storchs verschlechtert und er tatsächlich nicht mehr fliegen kann, dann bitten wir Sie um Mitteilung. Wir würden in dem Fall versuchen, ihn einzufangen und ins NABU-Vogelschutz­zentrum Mössingen zu bringen. Schon im Voraus herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!


Ergänzung vom 28.11.2007:

Offenbar ist der Storch weitergezogen, denn er wurde nach dem 17.11. nicht mehr beobachtet.



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