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Bioenergiezentrum Haigerloch-Bittelbronn


Es ist noch nicht lange her, da waren die Naturschutzverbände wie auch ein großer Teil der Bevölkerung gegen die geplante Klärschlammtrocknungsanlage auf dem Heinzelberg bei Empfingen. Während von Seiten der Bevölkerung in erster Linie Befürchtungen wegen der Geruchsbelästigung ins Feld geführt wurden, vertraten die Naturschutzverbände die Auffassung, dass eine Anlage dieser Größe und mit der vorgesehenen Technik abzulehnen sei:
Anstatt bereits vorhandene Prozesswärme eines größeren Betriebs oder einer Biogasanlage zu nutzen, sollte hier eine Anlage ausschließlich für den Zweck der Trocknung von Klärschlamm entstehen. Die Größe war dabei so dimensioniert, dass Klärschlamm aus weiter Umgebung angekarrt worden wäre. Zum einen bedeutete das unnötigen Energieverbrauch durch weite Anfahrtwege, zum anderen hohe Risiken, weil die Herkunft der Klärschlämme nicht im Voraus klar und damit zu befürchten war, dass hierunter auch gifthaltige Schlämme fallen würden. Deshalb trat große Beruhigung ein, als das Projekt letzen Endes "beerdigt" wurde.

Nur wenige Monate später gründete sich eine Genossenschaft mit dem Ziel, Nahwärme für Bittelbronn zu erzeugen. Zu diesem Zweck sollte eine Biogasanlage nicht weit von Bittelbronn errichtet werden, in der Gülle aus der Landwirtschaft und Silage aus Mais in Strom und Heizenergie umgewandelt werden sollte - eine Holzhackschnitzelheizung sollte zur Unterstützung vorhanden sein, falls im Winter mehr Wärmeenergie benötigt würde als Gas zur Verfügung stand. Im Sommer wäre genug Abwärme vorhanden, um damit den gesamten Klärschlamm aus den Haigerlocher Anlagen zu trocknen, damit dieser anschließend als Ersatzbrennstoff z.B. ins Zementwerk nach Dotternhausen geliefert werden kann.

War das nicht genau dasselbe wie in Empfingen und wollten nicht plötzlich dieselben Leute, die vorher gegen die Anlage am Heinzelberg waren, nun plötzlich selbst eine Anlage noch viel näher bauen? Manch einer witterte "Verrat" und bald bildete sich eine Bürgeraktion Bittelbronn "Contra Klärschlammtrocknung", die in den folgenden Monaten alle möglichen Argumente sammelte, die vielleicht gegen eine solche Anlage sprechen könnten. Auch aus Wiesenstetten kam "Schützenhilfe".

Von Seiten der Betreibergenossenschaft wurde von Anfang an versucht, sämtliche möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch entsprechende technische Vorrichtungen, denkbare Umweltbelastungen durch vertragliche Regelungen mit den anliefernden Landwirten zu berücksichtigen. Daneben wurden umfangreiche Gutachten in Auftrag gegeben, mit deren Hilfe der Nachweis erbracht werden sollte, dass denkbare Belastungen für die Bevölkerung möglichst gering gehalten werden.

Im Gegensatz zu einer von einem Landwirt geplanten Anlage konnte die Genossenschaft keine Privilegierung für sich in Anspruch nehmen, so dass auch ein ordentliches Bebauungsplanverfahren erforderlich war. In seiner Sitzung vom 28.06.2010 fällte dann der Haigerlocher Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss.

Die Naturschutzverbände erhielten im Rahmen der öffentlichen Auslegung die Unterlagen zur Verfügung gestellt und am 04. August 2010 wurde eine Stellungnahme abgegeben. Lesen Sie bitte hier weiter.

Dokumentation der Auseinandersetzung