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Einbau von Versatzstoffen im Salzbergwerk Haigerloch-Stetten
Vorbemerkung:
Nachdem der Einbau von Versatzstoffen ein Genehmigungsverfahren nach Bergrecht durchläuft, werden die Natur- und Umweltschutzverbände in der Regel nicht beteiligt und deshalb liegen hier auch keine Unterlagen vor. Alle Informationen wurden daher der Presse sowie der Homepage der Wacker-Chemie AG, dem Stammhaus des Salzbergwerks Haigerloch-Stetten, entnommen.
Wir wollen nachfolgend versuchen, nach und nach die gesammelten Informationen hier darzustellen. Diese Seite ist also derzeit noch im Aufbau begriffen und daher keineswegs vollständig. (Bearbeitungsstand 15.12.2008)
Hintergrundinformationen
Stellungnahme
Der NABU Haigerloch hat dieser Tage in einem Brief an die Geschäftsleitung eine kurze Meinungsäußerung abgegeben, die wir im Folgenden auszugsweise wiedergeben wollen:
Auch wenn wir als örtliche Untergliederung des ältesten und größten Naturschutzverbandes in Baden-Württemberg üblicherweise den Schutz von Pflanzen und Tieren sowie deren Lebensräume in unserem Fokus haben, so war und ist es uns jedoch noch nie gleichgültig gewesen, was mit den Menschen passiert. Aus diesem Grund hatten wir uns auch schon vor Jahren zu Wort gemeldet, als es zum ersten Mal um die Einlagerung von Sondermüll ins Salzbergwerk ging.
Aus der Sicht des vorbeugenden Gesundheitsschutzes sind uns die denkbaren Langzeitwirkungen ein Anliegen gewesen. Wir sind der Auffassung, dass u.a. bei der Produktion von Gütern entstehende die Umwelt gefährdende Stoffe auch für künftige Generationen sicher verwahrt werden müssen.
Aus diesem Grund haben wir gegen die Einlagerung derartiger Materialien im Salzbergwerk Stetten als dem derzeit wohl sichersten keine grundsätzlichen Bedenken – solange die bekannten und auch vielleicht erst später bekannt werdenden Risiken für die Gesundheit entsprechend dem jeweiligen Stand der Technik minimiert werden.
Im vorliegenden Fall der Einlagerung von Versatzstoffen haben wir deshalb drei Wünsche:
- Sofern auf einen übertägigen Umschlag nicht gänzlich verzichtet werden kann, sollte dieser eingehaust werden. Sollte das aus irgendwelchen uns derzeit noch nicht bekannten Gründen unmöglich sein, dann wünschen wir uns den völligen Verzicht auf die Anlieferung von (selbst nur schwach) die Umwelt belastenden Stoffen.
- Wir wünschen als Vorbeugemaßnahme den völligen Verzicht auf die Einlagerung von wassergefährdenden Stoffen. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist zwar nicht mit einem Wassereinbruch zu rechnen, doch sollte der auch auf Dauer sichere Einbau angestrebt werden.
- Für die Abluft aus dem untertägigen Umschlag wünschen wir uns eine Filterung. Wir gehen davon aus, dass das Salzbergwerk alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz ihrer eigenen Mitarbeiter treffen wird, doch wir sind uns gleichzeitig dessen bewusst, dass sich im Laufe der Zeit Nachlässigkeiten einschleichen werden. Die Filterung der Abluft zum Schutz der umgebenden Bevölkerung erscheint uns vor dem Hintergrund der potenziellen Risiken eine notwendige Vorbeugemaßnahme.
Dem Schwarzwälder Boten vom 13. Dezember entnehmen wir, dass sich bei Ihnen nun die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass das Salzbergwerk keine vermeidbaren Risiken eingehen sollte. Aus diesem Grund sehen wir nun mit Ihren Ankündigungen bereits einen Teil unserer Wünsche erfüllt. Dafür wollen wir uns im Namen unserer Mitglieder herzlich bedanken.
Wir bitten Sie aber darum, auch die Frage der Abluftfilterung noch einmal wohlwollend zu prüfen. Wir glauben Ihnen gern, dass nach derzeitigem Stand keine Probleme zu erwarten sein werden. Doch wir alle wissen noch nicht einmal, was uns die nächsten 50 Jahre bringen werden. Und noch später?
Haigerloch, den 14.12.2008
Die vollständige Stellungnahme können Sie sich im PDF-Format hier herunterladen.
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